BODYWORK

funktionelles Krafttraining

Wie wird funktionelles Krafttraining ausgeübt?

Eins vorweg: funktionelles Krafttraining kann jeder machen, unabhängig von Alter, Fitnessgrad, Geschlecht oder auch Gewicht. Es eignet sich mit den entsprechenden Übungen ebenfalls als Rehatraining nach Verletzungen oder Operationen. Auch Menschen mit gewissen körperlichen Einschränkungen oder Behinderungen, denen ein Training in Kraftmaschinen oft nur schwer möglich ist, finden beim funktionellen Training Übungen, die für sie durchführbar sind und somit ihre Muskulatur fordern und kräftigen können.

Prinzipiell werden alle Übungen des funktionellen Trainings gegen die Erdanziehungskraft ausgeführt - mit anderen Worten, man trainiert mit dem eigenen Gewicht (Bodyweight-Training). Es gibt Übungen, die tendenziell mehr die obere Körperhälfte beanspruchen, andere eher die untere Körperhälfte. Des Weiteren gibt es einige Übungen die buchstäblich jeden Muskel von Kopf bis Fuß beanspruchen und somit einen hohen Grad an Körperspannung erfordern.

Eines wird jedoch wie schon beschrieben bei jeder Übung trainiert: der Core – der Körperkern – die Körpermitte.

Auch im Alltag ist es so, dass jede Bewegung, die der menschliche Körper ausführt zuallererst eine Anspannung in der Körpermitte - sprich Bauchmuskulatur, untere Rückenmuskulatur – auslöst. Das heißt, selbst wenn wir im Sitzen ein Glas vom Tisch anheben, wird zuerst die Rumpfmuskulatur angespannt.  

Bei einigen Übungen wird gezielt darauf trainiert, dass die Muskulatur abwechselnd über Kreuz und nicht nur linear arbeiten muss. Das ist insbesondere bei der Rückenmuskulatur der Fall. Der geflügelte Begriff „rückengerechtes Heben“ ist zwar in aller Munde und jeder weiß, wie er eigentlich korrekt heben sollte, aber oft es es situationsbedingt leider nicht möglich.

Eine Rückenmuskulatur, die über Kreuz und in der Drehbewegung  trainiert wird, ist auch solchen suboptimalen Hebesituationen eher gewachsen.  

Einige Übungen beanspruchen gezielt das Gleichgewicht. Neben dem Gleichgewichtsorgan, welches sich im Ohr befindet, müssen dabei viele Stützmuskeln miteinander arbeiten, um zu gewährleisten, dass man während der Übung nicht umfällt.

Dies führt im Alltag in misslichen Situationen zu wesentlich mehr Körperstabilität und somit zu einem geringeren Unfall- und Verletzungsrisiko (Verletzungsprophylaxe).

Wenn vorhanden, kann man das funktionelle Training noch mit verschiedenen Hilfsmitteln facettenreicher gestalten. So sind die klassische Langhantel, der Gymnastikball, Therabänder oder THX-Bänder ideale Hilfsmittel.  

Nun wird der eine oder andere Skeptiker vielleicht sagen, dass man mit dieser Art von Training schnell an eine Grenze kommt, an welcher man den Schwierigkeitsgrad nicht mehr erhöhen kann. Dies stellt sich in der Praxis jedoch schnell als Trugschluss heraus. Mit eigenem Körpergewicht, kann man ohne weiteres 120 Übungen ausführen, die Variationen gar nicht mit eingeschlossen.

Man limitiert sich lediglich durch seinen Einfallsreichtum!

Beispiel am Klassiker Liegestütz: Man kann ihn so gestalten, dass er für eine stark übergewichtige  Person durchführbar ist und kann ihn immer weiter variieren, bis man bei der Königsdisziplin „einarmiger Liegestütz“ oder gar dem Handstand-Push-Up angelangt ist.  

Des Weiteren hat man die Möglichkeit die sogenannte „Time under Tense“, also die Zeit unter Anspannung zu erhöhen, damit die Muskulatur einen neuen Reiz bekommt. Außerdem kann man die Hebelwirkung verstärken, um eine größere Belastung zu erreichen.  

Ihr seht also, langweilig wird es im funktionellen Training nie, man kann sich immer wieder neu fordern…eine derartige Variation ist in keinem Fitnessstudio möglich.  

Es ist faszinierend wie man mit jeder Trainingseinheit seinen Körper spürt und wie viel Spaß es macht, sich immer wieder neu zu fordern. Und allen Skeptikern sei gesagt, eine Trainingsform, die schon vor über 2000 Jahren von Gladiatoren ausgeübt wurde, mit welcher Spezialeinheiten des Militärs sich in Höchstform bringen und mit der auch Spitzensportler ihre Leistungen verbessern, kann für die breite Gesellschaft nicht schlechter sein.


KEIN SPITZENSPORTLER ZU SEIN, BEDEUTET NICHT, NICHT WIE EINER TRAINIEREN ZU KÖNNEN!!!